Schnelle Informationen  

Fledermausführungen Zitadelle

Die Termine für die herbstliche Führungsaison 2024 finden finden sie ab August 2024 hier.

Individuelle Gruppenführungen z.B. Weihnachtsfeiern sind weiterhin möglich.

Termine für Sommerführungen hier

 

Anmeldung unter

030-36750061 (nicht für Fledermausnotrufe)
oder Mail: fuehrung@bat-ev.de erforderlich!
Plätze begrenzt! Teilnahme nur nach Bestätigung!

 

Kita und Schulführungen (ganzjährig)

Anmeldung für Kindergärten und

Schulklassen unter: 030-319 501 81

oder unter schulen@bat-ev.de

 

Fledermausnotruf:

030-306 028 54 (Fledermauskeller Zitadelle Spandau)

oder Mobil 0179-449 08 36 (gerne auch per Whatsapp direkt mit Foto)

 

 

 

   

Über Uns  

   

Login Form  

   

 

Ein paar Tipps für den Umgang mit verirrten Fledermäusen

 

Immer wieder, besonders in der Zeit von August bis September, kann es passieren das einzelne oder kleine Gruppen von Fledermäusen in Wohnungen einfliegen. Die Tiere gelangen dabei durch geöffnete oder angekippte Fenster in die Innenräume. Oft sind das junge, unerfahrene Tiere die auf der Suche nach neuen, geeigneten Quartieren neugierig alle potentiellen Höhlen erkunden. Denn nichts anderes ist ein geöffnetes Fenster an einer Hausfassade für eine Fledermaus…ein Höhleneingang an einer Felswand.

Sollten sie also Besuch von Fledermäusen bekommen ist das ist kein Grund in Panik zu verfallen. Die Tiere sind harmlos und greifen auch niemanden an.

Am einfachsten ist es Ruhe zu bewahren und die Tiere von alleine wieder ausfliegen zu lassen. Dazu schließt man die Türen zu dem Zimmer in dem das oder die Tiere sich befinden, öffnet die Fenster möglichst weit und zieht die Vorhänge zur Seite. Das Licht in dem betreffenden Zimmer sollte ausgeschaltet werden. Die Fledermäuse werden mit der Dämmerung wach und fliegen dann in den meisten Fällen von alleine wieder nach draußen. Bitte nicht versuchen die Tiere nach draußen zu jagen. Sobald die Tiere ausgeflogen sind schließt man die Fenster wieder.

Einzelne, schlafende Tiere, die man tagsüber entdeckt, kann man auch versuchen vorsichtig einzufangen und dann am Abend im Freien zu entlassen. Die Tiere können, geschützt durch einen Handschuh, vorsichtig ergriffen und bis zur Freilassung in einen Karton gesetzt werden. Wenn möglich sollte dem Tier Wasser in einem flachen Gefäß, zum Beispiel einem Konservendeckel, angeboten werden. Bitte darauf achten, dass der Karton, bis auf kleine Luftlöcher, gut abgedichtet ist. Fledermäuse, besonders kleine Arten wie Zwergfledermäuse, können leicht durch schmale Öffnungen ausbrechen.

Anschließend sollten die Räume bzw. Wohnung nach eventuell noch versteckt sitzenden Tieren abgesucht werden. Viele Fledermäuse verstecken sich gerne hinter Möbeln, Bildern, in zusammengeschobenen Vorhängen oder auch in Vasen, Blumentöpfen oder anderen von oben geöffneten Gefäßen. Aus letzteren können sich die Tiere meist nicht mehr alleine befreien und verhungern oder verdursten dann. Es empfiehlt sich auch die Fenster nach dem Ausflug der Fledermäuse in der kommenden Nacht noch geschlossen zu halten, da die Tiere manchmal wiederkommen können.

Um den Einflug von Fledermäusen zu verhindern kann man ein Fliegengitter oder ähnliches vor den Fenstern installieren

 

1. Ruhe bewahren!!
2. Türen schließen um zu verhindern, dass die Tiere in andere Räume gelangen
3. Fenster öffnen und Vorhänge zur Seite ziehen
4. Licht ausschalten und den Ausflug der Tiere abwarten
5. Fenster wieder schließen und noch einmal kontrollieren ob noch Tiere versteckt sitzen

 

Fledermausnotruf für weitere Informationen:

030-306 028 54 (Fledermauskeller Zitadelle Spandau)

oder Mobil 0179-449 08 36 (gerne auch per Whatsapp direkt mit Foto)

 

 

 

 

Wenn plötzlich und unerwartet ein Fledermausfindling auftaucht möchten naturfreundlich eingestellte Mitmenschen gern schnell helfen. Oft ist es ein erster Reflex, das Tier in Obhut zu nehmen um es dann zu umsorgen oder einer Pflegestelle zuzuführen.

Hierbei kann bereits ein erster Irrtum passieren: Wie definieren wir Fledermausfindling? Eine Fledermaus die an einem Ruheplatz im Keller, Dachboden oder einer Gebäudenische sitzt ist ohne Vorliegen weiterer erkennbarer Probleme kein Findling. Ein Einfangen solcher Fledermäuse wäre im Zweifelsfall sogar rechtlich problematisch. Die Tiere stehen unter strengem Schutz und dürfen nicht gestört werden. Beim Fund einer solchen Fledermaus bitte eine telefonische Beratung einholen:

 

030 - 30 60 28 54 (Fledermauskeller Zitadelle Spandau) oder Mobil 0179 - 449 08 36


Sitzen Fledermäuse jedoch in einer für sie gefährlichen Situation ist schnelles Agieren notwendig: Ein Tier welches über den Fußboden kriecht oder in einem gekippten Doppelfenster in der Sonne gefangen ist, ist in Lebensgefahr. Ein Bergen oder Einfangen der Tiere sollte nur mit stabilen Handschuhen oder ohne direkten Kontakt erfolgen. Fledermäuse können wie alle Wildtiere Krankheiten übertragen und kräftig zubeißen. Sollte es trotzdem zu einer Bissverletzung kommen sollte die Wunde gründlichnit Wasser gespült werden und ein Arzt aufgesucht werden.

Ein so geborgenes Tier kann dann zur weiteren Versorgung zur Zitadelle in Spandau oder zur Kleintierklinik der FU in Düppel gebracht werden. Dabei sollten ausbruchsichere Schachteln, welche gut verschlossen und mit Luftlöchern versehen sind, benutzt werden. Eine Abgabe ist auf der Zitadelle  jederzeit, in der Kleintierklinik zwischen 8:00 und 20:00 Uhr ohne Voranmeldung möglich. Bei Tieren, wo Finderin bzw. Finder unsicher sind, ob Hilflosigkeit vorliegt, ist es ratsam, vorab eine telefonische Beratung einzuholen.
Unter der mobilen Nummer können auch über den Messenger WhatsApp Fotos oder Videos zur Einschätzung der Situation übermittelt werden. Dies hilft bei der Beratung. Bei der Anfertigung von Fotos ist es hilfreich, wenn auf dem Foto ein Größenvergleich zu sehen ist: eine Geldmünze oder Ähnliches kann einfach mitfotografiert werden.
Bei noch nackten Jungtieren ist eine Annahme nur nach Beratung und Aufforderung zur Abgabe möglich. Die Aufzucht von kleinsten Säuglingen ist wenig erfolgversprechend. Hier helfen Maßnahmen wie der sogenannte „Abholturm“.

Das Baby wird dabei für bis zu drei Nächte der Mutter am Fundort zur Abholung angeboten. Es wird nachts an einer exponierten Stelle platziert die die Mutter problemlos finden und anfliegen kann. Bitte keine Zwischenfütterung mit irgendeiner Ersatzmilch vornehmen. Alle Findlinge können mit Gabe von geringen Mengen Wasser zum Auflecken vor dem Austrocknen bewahrt werden. Bitte tagsüber nicht in der prallen Sonne aufstellen. Der „Abholturm“ funktioniert wie folgt:
Eine mit warmem Wasser gefüllte Flasche wird mit einem Strumpf überzogen und stabil in einer flachen Schüssel aufgestellt. Das Baby krallt sich an den Strumpf und wird durch die Flasche gewärmt. Die Schale und Wanne dient dazu, dass das Baby nicht wegkrabbeln und sich verlaufen kann. Das Baby muss der Mutter die ganze Nacht angeboten werden. Störungen am Abholplatz sind dabei zu vermeiden.

Ein kleines Beispiel für eine solche Rückführung finden sie hier.

 

 

BreitflügelfledermausRegelmäßig zum Ende des Sommers gerät sie in die Schlagzeilen, die Tollwut bei Fledermäusen. Mal reißerisch, mal sachlich, aber immer mit der unterschwelligen Feststellung, Fledermäuse seien gefährlich.

Die Berichterstattung fällt sehr häufig in die Zeit des Fledermauszuges von den Sommerquartieren hin zu den Winterschlafplätzen. Auf dem Weg dorthin gerät so manche Fledermaus in die Hand von Menschen, sei es durch einen Irrflug in eine Wohnung oder durch einen Unfall, eine Kollision. Wenn so ein Tier hilflos aufgefunden wird, rückt natürlich immer der Gesundheitszustand des Tieres in das Blickfeld des Menschen.

Durch den Fledermauskundler, der sich um die Betreuung der Findlinge kümmert und prüft, ob das Tier überhaupt in menschliche Obhut genommen werden darf oder muss, wird eine mögliche Tollwutgefahr geprüft. Zunächst gilt es aber, die ganz normalen und selbstverständlichen Regeln des Umganges mit aufgefundenen Wildtieren zu beachten.

 

Jedes wilde Tier kann die verschiedensten Krankheiten haben, wehrhaft sein und beißen. Der eigene Schutz durch Vermeidung von Körperkontakt sollte selbstverständlich sein. Es empfiehlt sich für den Laien, niemals ein gefundenes Tier mit bloßen Händen anzufassen. Ein dicker Arbeitshandschuh, ein Tuch oder ein Karton, im Notfall vorsichtiger Einsatz von Handfeger und Kehrschaufel können geeignete Hilfsmittel sein.

Für die Fledermaustollwut gilt: Eine Übertragung ist nur möglich durch direkten Kontakt mit Blut oder Speichel in offenen Wunden. Es ist aber völlig unbegründet, hier Angst zu schüren. Eine herumfliegende Fledermaus, eine ruhende Fledermaus an einer Hauswand, ein schlafendes Tier im Keller oder die Wochenstube auf dem Dachboden stellen überhaupt kein Risiko dar.

Vorsichtsmaßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein ungeübter Mensch eine Fledermaus berührt, anfasst oder zu fangen versucht. Fledermäuse sind sehr wehrhaft und lassen sich Anfassen nicht ohne weiteres gefallen. Ihre scharfen spitzen Zähne und die kräftige Kaumuskulatur sind zum massenweise Verzehr von Insekten mit harten Chitinpanzern ausgelegt. Damit können sie kraftvoll zubeißen und ordentlich Schmerzen hervorrufen. Derartige Verletzungen wären sofort gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Ein Arzt wäre aufzusuchen.

Ob eine Fledermaus tatsächlich an Tollwut erkrankt ist, erkennt der Fachmann natürlich am besten. Nur wer einige Hundert oder gar Tausend Fledermäuse regelmäßig in der Hand hat bemerkt schnell, wann sich ein Tier von der Norm abweichend verhält. Der Experte stellt schnell fest, ob ein Tier sich lediglich aus einer unglücklichen Halteposition befreien will oder aggressiv um sich beisst. Er kann feststellen, ob ein Tier Schluckbeschwerden hat oder ob der Hals- Rachenbereich angeschwollen ist.

Neben dem richtigen Handling mit dem Fundtier ist es also wichtig, schnellstmöglich eine Begutachtung des Tieres vornehmen zu lassen. Hier ist dringend der Rat eines Fledermausexperten gefragt. Nur wenige Tierärzte bekommen so viele Fledermäuse zu Gesicht, dass eine sichere Beurteilung von abweichendem Verhalten möglich ist.

Auf der Spandauer Zitadelle ist das Abgeben eines Fundtieres rund um die Uhr möglich. Der Pförtner nimmt Fledermäuse in einer gut verschlossenen Box entgegen und veranlasst, dass sich schnellstmöglich ein Mitarbeiter des Fledermauskellers um den Pflegling kümmert.

Bei der Abgabe des Tieres wird darauf geachtet, dass die Daten des Finders und des Überbringers und deren Erreichbarkeit erfasst werden. Gleichzeitig wird erfasst, ob es einen Bissvorfall gegeben hat oder ob weitere Personen mit dem Tier Kontakt hatten.Braunes Langohr mit Ring

In gemeinsamen Abstimmungen mit dem Landesamt für Gesundheit, den Veterinärbehörden der Bezirke und den Berliner Fledermausexperten sind dieses Verfahren und das weitere Vorgehen bei Verdachtsfällen abgesprochen. Der Überbringer erhält ein aktuelles Merkblatt des Friedrich Löffler Institutes als Nationales Referenzzentrum für Tollwut mit weitergehenden Informationen.

Im Fall eines Verdachtes werden der Finder / Überbringer oder etwaige Kontaktpersonen unverzüglich informiert und mit den richtigen Stellen für eine schnelle Impfung in Kontakt gebracht. Die heute verfügbaren Tollwutimpfstoffe sind sehr gut verträglich und schützen zuverlässig.
Gleichzeitig wird das Gesundheitsamt informiert und die Amtsärzte stehen ihrerseits mit Beratung zur Seite. Das verdächtige Tier wird sofort an das zuständige Labor übergeben, ggf. steht schon nach einigen Stunden ein Ergebnis fest. Berlin ist zu diesem Thema bestens aufgestellt um sogar das letzte Restrisiko nochmals zu minimieren.

Es bleibt festzustellen, dass es in Deutschland noch nie einen Fall gegeben hat, bei dem ein Mensch durch Kontakt mit einer Fledermaus  an Tollwut erkrankt ist. Wenige Verdachtsfälle in ganz Europa in den letzten 50 Jahren betrafen nur Fledermausforscher, die mehrere tausend Tiere bei ihren Arbeiten in die Hand nahmen.Nilflughundgruppe Dieser Personenkreis ist heute überwiegend geimpft.

In Deutschland besteht nahezu keine Verpflichtung, Haustiere gegen Tollwut impfen zu lassen. Die große Zahl von Hauskatzen, die Fledermäusen gefangen haben und damit intensiven Risikokontakt hatten ohne eine Infektion zu erleiden, stellt ein Indiz für ein geringes Übertragungsrisiko dar. Dennoch gibt es die Empfehlung einiger Amtstierärzte, eine Impfung auf freiwilliger Basis vorzunehmen.

Fledermäuse leben seit rund 50 Millionen Jahren auf unserer Erde. In dieser langen Entwicklungsgeschichte hat sich ihr Immunsystem mit unzähligen Krankheitserregern auseinandergesetzt. Viele Forscher arbeiten mit Fledermäusen um an ihnen zu studieren, ob diese Fähigkeiten des Immunsystems für die Humanmedizin einsetzbar sind.

Es bleibt festzustellen, dass Fledermäuse hierzulande streng geschützt sind. Durch ihre Lebensweise und die Massenvertilgung von Insekten und Schädlingen sind sie extrem wertvoll für den Naturhaushalt. Allein dadurch werden mehr Krankheiten verhindert, als sie durch direkten Kontakt mit den Tieren theoretisch verbreitet werden könnten.

Mehr Informationen dazu und zur Lebensweise und Bedeutung der Fledermäuse gibt es in der Ausstellung des Fledermauskellers in der Zitadelle Spandau und in den Führungen zu den Lebensstätten dieser kleinen Säuger in den historischen Gewölbegängen unserer spannenden Festung.

 

Die Tiere in unserer Ausstellung sind alle gesund und unter ständiger fachlicher Kontrolle.

   
© ALLROUNDER

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.